wXw True Colors 2021: Dresden |
Ort: Dresden
Datum: 23.10.2021
Location: Stromwerk Kulturarena Kraftwerk Mitte (Wettiner Platz 7, 01067 Dresden)
wXwNOW: DE / EN
Zuschauer: 480
wXw True Colors 2021 Trailer:
Ergebnisse:
1. wXw World Tag Team Championship: Arrows of Hungary (Icarus & Dover) (c) d. Maggot & Vincent Heisenberg in 10'39'' via Pinfall nach dem Crossfire.
2. Coach Robert Dreissker d. Norman Harras in 11'45'' via Pinfall nach der DRSKR Bomb.
3. Fast Time Moodo d. Peter Tihanyi in 14'00'' via Pinfall nach dem Black Belt Kick.
4. wXw Shotgun Championship: Michael Knight (c) d. Dennis "Cash" Dullnig in 9'21'' via Submission im Modified Dragon Sleeper.
5. Anil Marik & Laurance Roman d. Gulyas Junior & Zeritus in 11'10'' via Pinfall nach einem Fishermans Buster von Roman an Zeritus.
6. wXw Women's Championship - Best of 3 Serie: Iva Kolasky d. Stephanie Maze in 8'24'' via Pinfall nach dem Moonsault. Die gewinnt mit 2-1 die Serie und somit die vakante wXw Women's Championship.
7. wXw Unified World Wrestling Championship: Axel "The Axeman" Tischer d. Marius Al-Ani (c) in 17'46'' via Pinfall nach einem Kneestrike. Titelwechsel! Die seit März 2020 bestehende Streak wurde gebrochen. 30-1!
31. Oktober 2021 (Erstausstrahlung auf wXwNOW)
Dresden, Deutschland
Kommentatoren: Christian Bischof, Andy Jackson
Report: Marc Graf
Während Du Dich noch fragst, ob Du nun einen Cindy-Lauper- oder einen Tote-Hosen-Ohrwurm haben sollst, fassen wir zusammen: wXw Unified World Wrestling Champion Marius Al-Ani ist derzeit der wahrscheinlich beste Wrestler Europas; seit sagenhaften 30 Singles Matches konnte „Der Bodey“ nicht gepinnt oder zur Aufgabe gezwungen werden. Auf der anderen Seite hat auch Axel Tischer seit seiner Rückkehr nach Deutschland keine Niederlage einstecken müssen. Vermeintlicher Vorteil für den „Axeman“: Er tritt in seiner Heimatstadt Dresden um das höchste Gold der wXw an. Gleichzeitig gilt jedoch zu bedenken: Seit 2015 wurde außerhalb von Oberhausen kein entsprechender Titelwechsel mehr gefeiert. Welche Serie reißt bei wXw True Colors 2021?
Passend zu Halloween haben sich Christian Bischof und Andy Jackson stilecht in Schale geschmissen. Maskiert und trotzdem maximal seriös laufen gleich zu Beginn die amtierenden wXw World Tag Team Champions ein, Icarus und Dover, die Arrows of Hungary erscheinen auf der (mit Riesen-Ventilator ausgestatteten) Bühne!
... und begeben sich prompt dorthin zurück, um die von Baby Allison flankierten Maggot und Heisenberg gebührend zu begrüßen. Wie schon am Vorabend in Gotha hat der Son of Nothing gegen die Ungarn auch nach dem offiziellen Anläuten tatsächlich rein gar nichts zu lachen: Heisenberg und Allison müssen es einmal mehr richten, indem er draußen für einen abgelenkten Referee sorgt und sie das Blatt im Ring selbst zugunsten ihres Partners wendet. Icarus sieht sich den schnellen Wechseln seiner Gegner ausgesetzt, die ihn mit Powermoves und Aufgabegriffen auslaugen wollen, er kann die minutenlange Dominanz aber durch einen siedend heißen Tag brechen.
Der ausgeruhte Dover bringt selbst Heisenberg mit scheinbarer Mühelosigkeit zu Boden und weicht ihm wenig später so geschickt aus, dass Maggot vom eigentlich für ihn bestimmten Big Boot niedergestreckt wird. Baby Allison ist außer sich und will die Geschicke abermals in die eigene Hand nehmen, nachdem Heisenberg Icarus' Swanton Bomb zum Opfer fällt – die Champions sind auf den doppelten Tiefschlag allerdings vorbereitet, vertreiben die Hexe erfolgreich und erinnern deren Liebsten daran, dass das Crossfire fürchtenswert ist!
Sieger und weiterhin wXw World Tag Team Champions: Arrows of Hungary (via Pinfall nach 10:39 Minuten)
Rückblick auf die lebhafte Geschichte zwischen Robert Dreissker, Headcoach der wXw Wrestling Academy, und Norman Harras. Selbst der Save durch Dreissker und Marik beim wXw Catch Grand Prix zu seinen Gunsten hat den International Superstar nicht milde gestimmt, wie er Daniel Mallmann im Backstagebereich erklärt. Er habe nicht nach dieser Hilfe gefragt und sei nicht mehr Roberts kleiner Trainee. Heute werde er Dreissker lehren, seine Nase nicht immer und immer wieder in fremde Angelegenheiten zu stecken.
Robert Dreissker ist schon beim Einmarsch sichtlich geladen und nimmt Dresdens „Auf die Fresse“-Chants als wertvollen Denkanstoß zur Kenntnis. Trotz anfänglicher Unlust auf ein allzu direktes Kräftemessen ist es jedoch Norman Harras, der dem Schlachtruf erstmals mit echtem Effekt gerecht wird: Nachdem er Dreissker bereits mit einem Griff in die Haare provoziert hat, löst er mit einer schallenden Ohrfeige gegen den Coach das Eintrittsticket in den härtesten Headlock des Geschäfts. Inner- und außerhalb des Rings hält Dreissker Harras in Schach, wird in seinem starken Offensivdrang aber wiederholt durch geistesgegenwärtige Aktionen des International Superstar ausgebremst – sogar der Back Body Drop gelingt Harras gegen den kolossalen Coach. Allerdings ist der folgende European Uppercut vom obersten Seil sein letzter Erfolgsmoment in diesem Match, das wenig später durch die Avalanche und den Abwurf der DRSSKR Bomb endet!
Sieger: Robert Dreissker (via Pinfall nach 11:45 Minuten)
Fast Time Moodo ist überzeugt, dass sich Stephanie Maze heute die wXw Women's Championship gegen Iva Kolasky sichern wird. Seinen eigenen Gegner aus Ungarn, Peter Tihanyi, respektiert er und stellt amüsiert fest, dass er sich wegen ihm schon beinahe alt fühlt – schließlich sei Tihanyi nun an der Stelle des talentierten Newcomers.
Nach dem fairen Handshake überspringen Moodo und Tihanyi ein klassisches Abtasten weitgehend, um Dresden mit einem gekonnten Hin-und-Her voller Akrobatik und Technik fast von den Sitzen zu holen. Während beide zunächst wirken, als hätten sie durchaus großen Spaß am bloßen sportlichen Wettstreit, stellt sich mit zunehmender Matchdauer eine spürbare Verbissenheit bei beiden Kontrahenten ein: Peter Tihanyi hat durch seinen Sieg über Zeritus Selbstvertrauen getankt, Moodo hingegen will sich nach seiner Niederlage gegen Maggot nicht noch einmal die Blöße vor dem ostdeutschen Publikum geben.
Hartes Striking, ernste Mine: Fast Time Moodo ist im Tunnel, doch Tihanyi hält ihm in puncto Chops, Kick und Knees auf Augenhöhe Stand; unter „Fight Forever“-Chants dreht der Ungar mit spektakulären Moves (Tornado DDT, Standing Moonsault) und abgebrühten Kontern (Rear Naked Choke) auf. Sein Glanzstück ist allerdings ein halsbrecherischer Somersault von der wXw True Colors-Bühne auf den ringside stehenden Moodo! Blitzschnell rollt Tihanyi den gezeichneten Kampfkünstler in den Ring, will mit einer Springboard-Aktion alles klarmachen... und wird noch vor der Landung vom Black Belt Kick aus der Luft gepflückt; was für ein Befreiungstritt!
Sieger: Fast Time Moodo (via Pinfall nach 14:00 Minuten)
Während des Bouts sind sowohl Fast Time Moodo als auch Referee Rainer Ringer mit eigenen Chants bedacht worden. Nun erweist Dresden dem geschlagenen, aber unglaublich teuer verkauften Peter Tihanyi endlich wohlverdiente Würdigung!
Iva Kolasky beteuert Dan Mallmann gegenüber, wie viel ihr ein Titelgewinn bedeuten würde. Sie weiß, dass es schwer wird, aber sie ist fest entschlossen, die wXw Women's Championship mit nach Budapest zu nehmen.
Inzwischen ist die künstliche Intelligenz hinter der wXw Shotgun Championship-Lotterie derart fortgeschritten, dass sie uns die Hintergründe ihrer hochkomplexen Berechnungen aus persönlichen Gründen nicht mehr mitteilen möchte. Wenigstens das Ergebnis spuckt sie aus: Dennis „Cash“ Dullnig rollt auf dem E-Scooter zum Ring und lässt sich sein unbekümmertes Wesen auch durch einen kleinen Unfall nicht nehmen.
Kraft, Beweglichkeit, Explosivität, Technik: Sowohl das German Highlight als auch der Schweizer King of Cool demonstrieren eindrucksvoll, wie sehr sich rigoroses Training in Gym und Ring bezahlt macht. Beide traden Aktionen unterschiedlichster Stile und bekriegen sich mitunter Move um Move, ehe sich Dullnig mit dem Fokus auf Michael Knights Rippenpartie einen Vorteil erarbeiten kann. Nach einer Schweizer Nackenschelle und dem Sambo Suplex zögert er allerdings lange genug, um Michael Knight genug Luft für einen Gutbuster zu geben. Der Champion zeigt, wie man am Ball bleibt: Sofort folgt Sliced Bread, dem schließt sich nahtlos ein modifizierter Dragon Sleeper an – der Tapout erfolgt nach wenigen Sekunden.
Sieger und weiterhin wXw Shotgun Champion: Michael Knight (via Submission nach 9:21 Minuten)
Trailer für wXw 21st Anniversary zurück in der heimischen Turbinenhalle Oberhausen, am 18. Dezember. Tickets ab sofort!
Wer so eine stattliche Mähne trägt, kann sich kaum auf einen Partner beschränken: Statt mit Robert Dreissker teamt Anil Marik heute mit Lokalmatador Laurence Roman, der sich nach längerer Abstinenz wieder im wXw-Ring zeigt. Beide stehen dem frisch zusammengewürfelten Team aus Zeritus und Gulyas Junior gegenüber, die Marik am Vorabend noch an der Seite seines üblichen Mitstreiters bezwang.
Dresden hat in jedem Fall Laune und feuert neben Anil Mariks beherztem Kampf vor allem die Einwechslung des Hometown Heroes an, der sich in bestechender Form präsentiert und sowohl Zeritus als auch dem ungarischen Dorfbullen durch seine dynamischen Aktionen einheizt. Gulyas' Kraftvorteil hat Laurance hingegen einen Aufenthalt im Pitstop zu verdanken – Geruchseindrücke, die von einem „Schön, dass Du wieder hier bist“ kaum weiter entfernt sein könnten. Nichtsdestotrotz lässt sich Laurance auch durch Zeritus' Black Hole Slam nicht kleinkriegen und krönt seine Rückkehr mit einem Sieg durch den Fisherman's Buster, dem Anil Mariks Codebreaker vorherging!
Sieger: Anil Marik & Laurance Roman (via Pinfall nach 11:10 Minuten)
Das Finale von wXw True Colors trägt geschlossen Gold: Kurz vor dem ersten der beiden verbleibenden Titelmatches versichert Stephanie Maze, dass es ihr nach ihrem angeschlagenen Zustand im zweiten Match wieder besser geht. In der Best of Three Series zwischen ihr und Iva Kolasky steht es 1-1; heute wird entschieden, wer sich fortan als wXw Women's Champion bezeichnen darf.
Zum dritten und vorerst letzten Mal trifft eine kaum bremsbare Kraft auf ein Subjekt, das sehr wohl etwas vom Ausweichen versteht! Maze und Kolasky schießen von Beginn an aus allen Rohren und machen den Eindruck, als würden sie gegen die Uhr wrestlen. Gleichzeitig fordert die enorme Intensität schnell Tribut: Während Maze hinsichtlich ihrer Genesung womöglich etwas übertrieben hat und sich erneut ans geschundene Ohr fasst, ist Kolaskys Standfestigkeit aufgrund der brutalen Kicks ihrer Gegnerin eingeschränkt.
Mit dem Calf Crusher attackiert Maze die frische Schwachstelle, doch Kolasky dreht sich frei und zahlt es ihr mit Kicks gegen das lädierte Ohr in barer Münze heim; Satellite DDT und ein krachender Axe Kick lassen Stephanie geschlagen zurück. Iva scheint Skrupel zu haben, die offensichtlich verletzte Gegnerin niederzustrecken – und tut es mit einem letzten Kick und ihrer jedes Mal schöner werdenden Moonsault trotzdem, um nach anderthalb Jahren endlich einen neuen wXw Women's Champion zu küren!
Siegerin und neuer wXw Women's Champion: Iva Kolasky (via Pinfall nach 08:24 Minuten)
Die im besten Sinne überwältigte Iva Kolasky bekommt den Titelgürtel ausgehändigt und vergießt Tränen der Freude, ehe sie Dan Mallmann und der ersten Reihe in Dresden ihren großen Gewinn präsentiert.
Es kommt die Zeit: Ein letzter Trailer stimmt auf den wahrscheinlich meisterwarteten Main Event des Jahres ein.
Erster Punkt für Tischer? Entgegen Al-Anis Annahme steht Dresden wie ein Mann hinter dem Lokalhelden, der Axeman wird wie ein verlorener Sohn begrüßt; Al-Ani hingegen mit dröhnenden Buhrufen empfangen. Beide Kontrahenten umkreisen sich wie Raubtiere und tauschen in blitzschnellen Wrestling-Abfolgen Griffe aus, denen man in jeder Körperfaser ansehen kann, worum es heute geht: Ein simpler Move wie ein Wristlock wirkt bei Al-Ani nicht, als werde er zur gemächlichen Kontrolle des Gegners angesetzt – es sollen Handgelenke zerstört werden.
Diamond Driver und Powerbomb können jeweils vereitelt werden, doch schon die Ansätze jagen jeweils kurze Achtungsschrecken ein. Als Axel Tischer pfeilschnell in den Seilen läuft, reißt ihn Al-Ani mit einem tiefen Dropkick gegen das Knie aus seiner Laufbahn und bricht eine Blessur auf, die er zunehmend für sich nutzen kann. Allerdings rast der Champion seinerseits schmerzhaft ins Turnbuckle, Tischers Fighting Spirit lebt auf und beschert ihm zweiten Wind. Doch wenn jemand weiß, wie man den aus fremden Segeln nimmt, ist es Marius Al-Ani: Ein Knie direkt unters Kinn sorgt trotz waschechter Knockout-Qualität nur für den Two Count. Genau wie der anschließende Diamond Driver!
Auch aus dem Ankle Lock kann sich Tischer befreien, bevor er mit dem German Suplex und dem Death Valley Driver wuchtige Gegenantworten liefert. Angepeitscht vom Publikum bringt er die Sitout Powerbomb endlich ins Ziel... und Referee Tassilo Jung kommt erneut nur bis zur Zwei! Verblüfft und nach einem Plan suchend wandert Tischer durch den Ring, wo ihn der mitgenommene Al-Ani in fataler Not zurück in den Ankle Lock zwingt. Worte werden dem aggressiven Siegeswillen beider Athleten an dieser Stelle nicht mehr gerecht; im Tumult wird der Griff gelöst, beide stürmen wie wild aufeinander zu, plötzlich liegt Al-Ani flach – der Axeman braucht einen Moment, um zu realisieren, dass er den Champion soeben per Kniestoß in den Standby-Modus versetzt hat. Dann geht er zum Cover über: Eins, Zwei, Drei!
Sieger und neuer wXw Unified World Wrestling Champion: Axel Tischer (via Pinfall nach 17:46 Minuten)
Ausgepowert erweist Axel Tischer seinem Gegner Respekt und freut sich, sein Ziel durch harte Arbeit erreicht zu haben. Er dankt Dresden für die Unterstützung und reckt zu den Klängen seiner Musik sowohl die wXw Unified World Wrestling Championship als auch die sächsische Flagge in die Luft!
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