Neuigkeiten - wXw - We love Wrestling

Der wXw We Love Wrestling 17 Report

Nach den Ferien ist vor dem Shortcut

16. Juli 2021
Oberhausen
Kommentatoren: Christian Bischof, Andy Jackson

Viel zu ausführliche Urlaubsanekdoten und ungefragte Polit-Referate der lieben Kollegen, ein launischer Chef und natürlich die lästige Arbeit selbst: Das Ende der sommerlichen Betriebsferien ist oft kein Grund zur Freude. Nun möchte man meinen, dass das doppelt und dreifach gelten müsste, wenn unbarmherzige Aufgabegriffe, mächtige Slams und Suplessen oder die Einschläge spektakulärer Highflying-Aktionen zum Berufsrisiko gehören – und doch können wir aus erster Hand verraten, dass der wXw-Kader den Dienst in Steffys Nightclub heute mit größtem Vergnügen wieder antritt!

Zurück an seinem vertrauten Arbeitsplatz im Backstagebereich philosophiert Dan Mallmann über Formkurven und begrüßt zur Veranschaulichung eines Tiefpunkts Norman Harras. Der macht den Verlust der wXw Shotgun Championship für den Crash seiner ganz persönlichen Aktie verantwortlich, weshalb die Rückgewinnung oberste Priorität habe. Dan erkennt zumindest in vereinzelten Momenten den Drive des alten Harras wieder, der auf den Vorschlag professioneller Hilfe reichlich allergisch reagiert und sich gegen seinen heutigen Gegner aus eigener Kraft zurück nach oben kämpfen möchte. 

Vor weiterhin laufender Kamera erkundigt sich Norman verunsichert bei Dan, ob er gut rübergekommen sei... 

Singles Match
Norman Harras vs. Gulyas Jr. 

Im Ring erwarten Norman Harras geballte 120 Kilo ungarischer Bauernweisheiten in Form von Gulyas Jr., der seine Widersacher für gewöhnlich allein durch seinen strengen Körpergeruch handicappen kann. Nicht so jedoch den Ex-Champion, der durch seine eigene hygienische Abwärtsspirale abgehärtet scheint: Unbeeindruckt spielt er seinen Größenvorteil aus und zwingt den massigen Bullen vom Lande durch Headlocks zu Boden; schon ein einzelner Shoulder Block von Gulyas bringt ihn jedoch derart aus dem Konzept, dass er sich außerhalb des Rings neujustieren muss.

Nach einem entschlossenen Stiefel gegen Gulyas brawlen die beiden ums Seilgeviert, wobei Norman durch Härte an der Grenze zur Legalität besonders aufblüht und an alte Klasse erinnert: Unangenehme Ringseil-Geschmacksproben und ein Frontalzusammenstoß mit dem Turnbuckle bringen den ungarischen Bauern ordentlich in Bedrängnis. Harras' Schläge und Chops schmerzen hörbar, werden jedoch in sturer Beharrlichkeit erwidert – Nehmerqualitäten, die das Dorf lehrt.

Mit zunehmendem Frust über seinen zähen Gegner pusht sich Norman Harras durch arroganten Trashtalk, den er mit einem geschmackvollen Bodyshaming-Topping und einer Spuckattacke in Gulyas' Gesicht garniert. Spätestens mit dem Versuch zum Fallaway Slam überspannt er den Bogen: Gulyas verlagert sein Gewicht geschickt und kracht auf Norman nieder; nach einem Spinning Side Suplex und einem Cannonball in die Ringecke ist plötzlich der Ungar am Drücker!

Norman kickt bei Zwei aus, taucht bei der Lariat ab, enthauptet Gulyas stattdessen beinahe per Big Boot. Es soll ein Suplex folgen, doch Norman wird eingerollt und entrinnt der Niederlage nur um Haaresbreite; sein Striking ist inzwischen von Verzweiflung gezeichnet, seine Motivationsparolen muten regelrecht manisch an. Er hechtet mit einem European Uppercut in Richtung Gulyas... und der fängt ihn mit dem Pitstop ab! Derart desorientiert ist Norman gefundenes Fressen für eine fatale Lariat, durch die Gulyas Jr. doch tatsächlich den Sieg gegen den Ex-Champion einfährt; den ersten seiner wXw-Karriere!

Sieger: Gulyas Jr. (via Pinfall nach 08:54 Minuten) 

Andy Jackson will ein Statement vom halb aus dem Ring hängenden Norman Harras einholen, der seine soeben erfolgte Titelverteidigung gegen Prince Ahura thematisiert. Behutsam versucht Andy, den sichtlich benommenen Norman zurück in unsere Realität zu holen, was ihm auch mit einem Verweis auf die bald anstehende Verteidigung der wXw Shotgun Championship, natürlich durch besagten Prince Ahura, nicht gelingt. Wurde Norman durch Gulyas' brutale Lariat endgültig in eine eigene Timeline befördert? Es steht zu befürchten, dass der tatsächliche Tiefpunkt seiner Formkurve noch nicht erreicht ist... 

Wo wir bei Rückschlägen sind: Aufgrund seiner dramatisch knappen Niederlage gegen Marius Al-Ani bei der wXw Fans Appreciation Night musste sich Tristan Archer earlier today weiterhin titellos zum Interview stellen. Verständlicherweise ist er einerseits enttäuscht, andererseits freut er sich über sein bisher bestes Match in der Promotion. Als entscheidenden Moment macht er den irregulären Three Count gegen Al-Ani aus, der – zunächst unbemerkt vom Referee – einen Rope Break erreichen konnte. Der kurzzeitige Glaube, neuer wXw Unified World Wrestling Champion zu sein, habe Archer lange genug aus dem Konzept gebracht, um dem Ankle Lock zum Opfer zu fallen.

Besonders stört sich die French Revolution am charakteristischen Verhalten des chronisch schlechten Gewinners nach dem Match, weshalb er Marius Al-Ani allzu gern erneut in die Finger kriegen würde. Was sich das Board of Directors bereits gedacht hat: Heutiger Main Event ist ein Six Men Tag Team Match, in dem Al-Ani von Rott & Flott unterstützt wird. Tristan Archer hingegen werden Leon van Gasteren und „Tiny“ Tim Stübing zur Seite stehen. Der Franzose würde einen Einzelkampf freilich bevorzugen, gibt sich mit der Aussicht, durch einen Sieg erneut in die Contender-Spur zu geraten, aber ebenso zufrieden.

Wiedersehen macht Freude: Eingeleitet von einem Trainingsvideo vom „Axeman“ Axel Tischer folgt der Hinweis auf die viel zu lange aufgeschobene Geburtstagsparty der wXw: Am 07. August 2021 wird in Oberhausen endlich wieder vor Publikum gecatcht – und der rothaarige Rückkehrer gibt sich zum Anlass des wXw 20th Anniversary die Ehre!

Apropos Haare: Bei der wXw Fans Appreciation Night haben Senza Volto und Aigle Blanc ganz wortwörtlich rasiert, nachdem sie sich im Mask vs. Hair Handicap Match gegen Vincent Heisenberg, Maggot und Baby Allison mit ein wenig Schützenhilfe von Feyyaz Aguila durchsetzen konnten. Per Stipulation erfolgte der Kahlschlag für den Hünen des durchtriebenen Trios noch auf der Rampe; die beiden französischen Freizeitfriseure dürfen keine wohlwollende Kundenbewertung erwarten.   

Im Backstagebereich stehen die diabolischen Drei bei Dan Mallmann und verbitten sich die Unterstellung, dass es im Anschluss an die haarige Niederlage teaminternen Streit gegeben habe. Für seinen heutigen Gegner, Paris, interessiert sich Heisenberg allerdings ähnlich wenig und macht klar, dass er Feyyaz in die Finger kriegen will. Mallmann nimmt ihm den Wind aus den Segeln: Die Obrigkeit der wXw belegt Heisenberg mit einer Geldstrafe, sofern er Feyyaz Aguila außerhalb eines angesetzten Matches attackieren sollte. Der Hamburger Hüne schwört deshalb, schlichtweg jeden in den Boden zu stampfen, der ihm auf seinem Weg zum Ziel vorgesetzt wird...

Singles Match
Vincent Heisenberg vs. Paris 

Fast wie zur Provokation trägt Paris eine Strähne seiner ansonsten nach hinten gebundenen Haarpracht im Gesicht. Vincent Heisenberg stört sich jedoch vor allem daran, dass es sich bei Athen's Finest offensichtlich nicht um Feyyaz Aguila handelt und unterzieht den aussichtsreichen Rookie einer waschechten Machtdemonstration: Ein Big Boot läutet ein knapp zweiminütiges Unheil für Paris ein. Der gibt sich währenddessen äußerst wehrhaft; mehrere Powermoves und demütigende Schläge steckt er tapfer weg und kickt aus, wo weniger beherzte Athleten den Feierabend dankend annehmen würden. Der unentwegt wirr grinsende und verstörend kichernde Heisenberg unterstreicht seinen Punkt schließlich mit einem Running Powerslam.

Sieger: Vincent Heisenberg (via Pinfall nach 01:59 Minuten) 

Flankiert von Maggot und Baby Allison schafft Heisenberg Paris unsanft aus dem Ring. Er  erklärt dem angemessen eingeschüchterten Andy Jackson, dass es zum Match selbst nichts zu sagen gibt und er – Trommelwirbel – Feyyaz fordert.

Nach einem Rückblick auf die Matchgeschichte zwischen den Arrows of Hungary und Senza Volto & Aigle Blanc versammeln sich letztere bei Dan Mallmann. Sie freuen sich, Heisenberg umgestylt und hinter sich gelassen zu haben, danken Feyyaz für seinen mutigen Einsatz und möchten nun die Chance nutzen, die sich ihnen offenbart: In einem Match um den Posten der #1 Contenders auf die wXw World Tag Team Championship geht es heute abermals gegen die ungarischen Veteranen, Dover und Icarus, die Arrows of Hungary. Mit einigem Selbstbewusstsein erinnern die Franzosen daran, dass sie die beiden bereits bei ihrem allerersten Tag-Team-Einsatz besiegen konnten. Entsprechend zuversichtlich sind sie, dass sich die Geschichte mit mehr gemeinsamer Erfahrung erst recht wiederholt! 

#1 Contenders Tag Team Match
Senza Volto & Aigle Blanc vs. Arrows of Hungary

Die Tragweite des Matches liegt spürbar in der Luft, beide Teams wirken fokussiert und entschlossen. Im einleitenden Kraft vs. Speed-Duell gewinnen die klug taggenden Franzosen zunächst die Oberhand gegen Dover und wrestlen das Powerhouse mit Flips und Kopfscheren schwindelig – zumindest, bis er Senza Volto mit einer Clothesline ausbremst und im Nachgang auf die angewinkelten Knie des eingewechselten Icarus chokeslamt!

Durch Holds bemühen sich die Arrows of Hungary, ihren Gegnern die Flügel zu stutzen und das Match in einem ihn genehmen Tempo zu gestalten, doch Senza Volto und Aigle Blanc stellen sich zunehmend auf die langsamere Gangart ein und streben ihrerseits Bodenkontrolle über Icarus an. Mit wachsender Dominanz werden die Trademarks ausgepackt; der isolierte Ungar kassiert schnelle Double Team-Kicks in der Ringecke, fängt sich den Code Red von Senza Volto ein und wird für einen Konter des inbegriffenen Pins sofort per Meteora von Aigle Blanc abgestraft. 

Ein missglückter Tombstone gibt Icarus die Chance zum rettenden Tag mit dem ausgeruhten Dover, der leichtes Spiel mit den zuletzt sehr kräftezehrend agierenden Franzosen hat: Body Blocks, Chops, Slams und Suplessen wenden das Blatt in Windeseile; Höhepunkt des ungarischen Überfalls ist ein Power Slam gegen beide Gegner gleichzeitig! Dover streckt Senza Volto im Stretch Muffler aufs Schlimmste durch; Aigle Blanc springt vom Seil zum Save heran, wird allerdings von Icarus abgefangen und ins Heart of Europe entführt – allergrößte Bedrängnis für beide Franzosen! Sekunden vor der Submission erreicht Senza Volto das Seil und hält die Contendership-Hoffnung am Leben.

Hitzige Stimmung, das Match lässt sich nicht mehr vom Ring beengen: Aigle und Senza segeln per Suicide Dive und Slingshot Moonsault auf die Arrows. Icarus wird reingerollt, diesmal kann er dem Tombstone Piledriver genauso wenig ausweichen wie der Triple Jump Moonsault... aber nur der Two Count! Die Ereignisse überschlagen sich, die Athleten erst recht; sei es wegen einem Dragon Suplex gegen Dover oder Springboard-Aktionen von Icarus und Senza Volto, der durch einen tonnenschweren Big Boot aus dem Match genommen wird. Übrig im Ring bleibt Aigle Blanc, der das Crossfire nach diesem Abend noch ein wenig mehr fürchten dürfte: Mit ihrer Paradeaktion schwingen sich die Arrows of Hungary einmal mehr zu den vordersten Herausforderern auf.

Sieger und neue #1 Contender auf die wXw World Tag Team Championship: Arrows of Hungary (via Pinfall nach 12:14 Minuten)

Verausgabt, aber zufrieden bekräftigt Icarus dem euphorischen Andy Jackson gegenüber, dass die Reise mit der Herausfordererrolle nicht vorbei sein soll.

Im Backstagebereich muss uns Fast Time Moodo die bedauerliche Nachricht überbringen, dass der Genesungsprozess von Stephanie Maze nicht so schnell voranschreitet, wie sie es sich beide gewünscht hätten. Seine ehemalige Tag Team-Partnerin fehlt ihm – und das ist ein Gefühl, das Dennis „Cash“ Dullnig nur allzu bekannt ist. Der Schweizer entert die Szene und spricht neben der offensichtlichen Parallele auch die vermeintlich unverkennbare Chemie zwischen ihm und Moodo an, doch der Kampfkünstler erstickt seine Hoffnung im Keim: Er könne sich keinen schlechteren Tag Team Partner als Dennis vorstellen! Dullnig ist beleidigt, gibt zu, Hektor Invictus sowieso lieber zu mögen und kündigt obendrauf an, ein Singles Match gegen Fast Time Moodo beim Office einzufordern. 

Auf dem Weg zum Ring fängt Dan Mallmann The Rotation ab, der sich heute mit Peter Tihanyi misst und eine athletische Herausforderung erwartet. Da Tihanyi ihn bereits aus dem Tag Team Betrieb kennt, muss er heute womöglich ein paar neue Tricks auspacken...

Singles Match
The Rotation vs. Peter Tihanyi 

Kann man noch von Abtasten sprechen, wenn es in diesem Tempo stattfindet? Selbst Wrist Locks und Arm Drags werden zwischen The Rotation und Peter Tihanyi eine spürbare Dringlichkeit verliehen. Beide kontern ihre schnellen Aktionen nach Strich und Faden aus und verdeutlichen durch den zeitgleichen Kip-Up nach jeweiligen Dropkicks in die Leere, aus welch ähnlichem Holz sie doch geschnitzt sind.

Dementsprechend weiß The Rotation auch, wie er einen ambitionierten Highflyer schwächt: Neben namensgerechten Moves greift er auf Holds gegen die Beine seines ungarischen Gegners zurück. Der wiederum scheint sich an The Rotations Handverletzung zu erinnern und hat seinerseits eine Schwachstelle auserkoren, die er verbissen bearbeitet.

Dem Mattenkampf folgt ein Chop-Duell und eine erneute Hochgeschwindigkeitsphase, in der The Rotation dem Sieg nach dem Satellite DDT erstmals greifbar nah kommt. Tihanyis Chops haben erschreckende Spuren auf The Rotations Brust hinterlassen, die zu allem Überfluss auch noch als Landeplatz für Tihanyis schöne Second Rope Moonsault dient. Beide feuern ein aberwitziges Arsenal unterschiedlichster Moves aufeinander ab, doch keiner bleibt länger als 2,9 Sekunden mit den Schultern am Boden. Steht hier wirklich kein Titel auf dem Spiel?

Nach abermaligem Hin-und-Her sind es klassische Mittel, die The Rotation zum hart erkämpften Achtungserfolg verhelfen: Der Superkick streckt Peter Tihanyi nieder, sodass der Remscheider den Sieg nach dem Victory over Gravity (450° Splash) vom obersten Seil einfährt. Ein Match, das in Highlight-Reels auftauchen wird!

Sieger: The Rotation (via Pinfall nach 11:26 Minuten) 

Hinter der Bühne von Steffys Nightclub wird Dan Mallmann von den amtierenden wXw World Tag Team Champions, Robert Dreissker und Anil Marik, flankiert. Der Headcoach der wXw Wrestling Academy ruft uns und vor allem Vincent Heisenberg ins Gedächtnis, dass Feyyaz Aguila kein aktives Mitglied des Rosters, sondern aussichtsreicher Schüler und Mitarbeiter hinter den Kulissen ist. Aus diesem Grund werde Heisenberg ihn nicht „in die Finger kriegen“, so viel er auch rumschreien möge. In eigener Sache kreisen die Gedanken natürlich um die frisch gekürten #1 Contenders, mit denen es Dreissker und Marik bei wXw Shortcut to the Top zu tun bekommen: Die Arrows of Hungary. Marik mutmaßt, dass der Pep Talk des Coaches gegenüber Dover und Icarus gefruchtet haben muss, während Dreissker selbst hofft, dadurch auf die bestmögliche Version des erprobten Tag Teams zu treffen.

Stichwort wXw Shortcut to the Top: Ein Trailer verrät uns neben ersten Teilnehmern auch einen interessanten Anschlusstermin. So wird der Gewinner des legendären 30-Personen-Matches bereits eine Woche später, nämlich bei wXw 20th Anniversary, gegen den wXw Unified World Wrestling Champion um den Titel in den Ring steigen!

Ungewohnte Konstellation im Backstagebereich, denn der amtierende Titelträger Marius Al-Ani steht samt Rott & Flott zum Interview bereit. Es obliegt dem Champion mit Blick auf seine jüngste Titelverteidigung gegen Tristan Archer zunächst, Dan Mallmann die Grundregeln eines Wrestling-Matches zu erklären: Wenn ein Pinversuch durch Rope Break vereitelt wird, kann ein fälschlicherweise vom Referee durchgeführter Count auch bis 100 gehen, ohne irgendeine Bedeutung zu haben. Nikita Charisma ist weniger geduldig mit Dan und kündigt an, dass eine aus ihm und Michael Schenkenberg bestehende Kommission eingesetzt werden soll, die den fragwürdigen Auswahlprozess des wXw-Office in Sachen Backstage-Reporter gründlich durchleuchtet. 

Schenkenberg bestätigt, dass sie sich speziell wegen der zum Himmel schreienden Ungerechtigkeit mit einem weiteren Opfer, Marius Al-Ani, zusammentun wollten. Er schmiert dem Champ alle nur erdenklichen Honigsorten um den Bart, während sich Nikita Charisma über die trainingsbedingte Rückkehr seiner Bizepsvene freut und Marius nonchalant raushaut, dass seine heutigen Partner im Vergleich zu ihm - dem Löwen, dem Gorilla, dem Tyrannosaurus Rex - bestenfalls Teddybär und Chihuahua seien. Optimale Voraussetzungen für Teamwork auf Augenhöhe, oder?

Six Men Tag Team Match
Marius Al-Ani, Michael Schenkenberg und Nikita Charisma vs. Tristan Archer, Leon van Gasteren und Tim Stübing

Die ersten Matchminuten gehören einzig und allein den beiden etatmäßigen Tag Teams im Match: Tim Stübing schlägt sich wacker gegen den kräftetechnisch überlegenen Michael Schenkenberg, muss kurz vor der klassischen Isolations-Bredouille jedoch zum Wechsel mit seinem äußerst motiviert zu Werke gehenden Partner greifen. Bestes Beispiel: Einen fiesen Dropkick in die Rippengegend beantwortet Leon van Gasteren mit einer German Suplex-Serie, die für Nikita Charisma mit der wohl ungemütlichsten Landung des ganzen Abends endet! 

Der Champ betritt den Ring und lässt durchblicken, dass es für ihn zumindest kein ganz normaler Day at the Office ist: Seinen einstigen Lehrer Leon van Gasteren dominiert Marius Al-Ani durch einen extraharten Headlock und Kniestöße auf demonstrative Art und Weise; Zeit für Trash Talk in Richtung Tristan Archer ist zwischendurch ebenfalls. Nachdem sich Leon mit Flying Head Scissors Luft verschafft, folgt der langerwartete Tag mit der French Revolution; Archer und Al-Ani stehen sich wieder gegenüber – und begleitet von der abfälligen Bemerkung, dass er ihn bereits besiegt habe, taggt sich der Champ wieder aus.

Eine denkbar undankbare Position für Rott & Flott, die vom geladenen Archer beinahe nach Herzenslaune aufeinander geslamt werden. Immer wieder wandert sein Blick auf den Apron, doch Al-Ani steigt erst gegen Tim Stübing wieder in den Ring und leitet eine triste Phase für die Frankreich-Hannover-Connection ein; der Jungspund wird durch entschlossene Härte und häufige Wechsel in seine Schranken gewiesen. 

Als Stübing der Hot Tag mit Archer gelingt, nimmt sich Al-Ani abermals schnell aus dem Match... und stürzt es dadurch ins Chaos! Archer lässt das Ringgeschehen völlig hinter sich und prügelt den Champ nach draußen; Tim Stübing fliegt auf Al-Ani, van Gasteren schrottet Rott & Flott im Alleingang und schließlich segeln sowohl der Hannoveraner als auch die French Revolution vom Top Rope beziehungsweise durch die Seile nach draußen auf den taumelnden Menschenhaufen!

Im Ring geht es nicht viel geordneter weiter, es regnet Parademoves, wobei es endlich auch zur Konfrontation zwischen Archer und Al-Ani kommt: Mit sagenhafter Awareness weicht Archer der Kip-Up-Attacke von Al-Ani aus und zwingt ihn in die Cobra Clutch. Nikita Charisma setzt gleichzeitig einen Sleeperhold gegen Archer an, der den Champ scheinbar unbeeindruckt von seiner Last mit einer Lariat niederstreckt und zum Rückzug nach draußen bewegt! Auch dem legalen Charisma zeigt er den Submission-Move im Anschluss noch einmal aus nächster Nähe, wodurch die French Revolution den Sieg fürs Team einfährt.

Sieger: Tristan Archer, Leon van Gasteren und Tim Stübing (via Submission nach 14:56 Minuten)

Nach dem Match echauffiert sich Tristan Archer darüber, dass Marius Al-Ani seinen Titelgürtel a) bei Ringannouncer Frank Fehrmann vergessen und b) falsch herum platziert hat. Womöglich könne er nicht sonderlich gut lesen? Die French Revolution verspricht, keine Abkürzung zur wXw Unified World Wrestling Championship zu nehmen und gesteht Al-Ani zu, zweimal Glück gehabt zu haben... „doch ein drittes Mal wird es nicht geben!“

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