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Der wXw We Love Wrestling 24 Report - wXw im Hellraiser Leipzig

Der Report

wXw We Love Wrestling 24
Live in Leipzig!

02. November 2021 (Erstausstrahlung auf wXwNOW)
Leipzig, Deutschland
Kommentatoren: Christian Bischof, Andy Jackson
Report: Marc Graf

Der Tag danach: wXw True Colors 2021 ist in den Büchern, der Jubel in Dresden verklungen. Axel Tischer und Iva Kolasky haben Gotha als große Gewinner verlassen und bereisen Leipzig als neue Champions. Was steht ihnen bevor; wie reagieren die Unterlegenen der entscheidenden Schlachten? Was wird Lokalmatador Fast Time Moodo zeigen, um den ersten Auftritt vor heimischem Publikum unvergesslich zu machen? Wer lässt beim Abschluss der Ost-Tour die Hölle aufleben, wenn die wXw nach viel zu langer Pause endlich zurück im Hellraiser ist?

Los geht’s auf dem Parkplatz der legendären Location, wo Dan Mallmann die frischgebackene Trägerin der wXw Women's Championship empfängt. Iva Kolasky hat den Triumph über Nacht ausgiebig mit Freunden, Familie und Kollegen geteilt und beschwört, dass die Division nun wieder lebendig ist. Für sie bedeutet das direkt heute eine erste Titelverteidigung – Baby Allison klopft an, doch selbst mit ihren Schergen im Schlepptau scheut Kolasky die Herausforderung nicht.

Überraschend reist just in diesem Moment der ehemalige wXw Unified World Wrestling Champion an. Dan Mallmann will Marius Al-Anis Gefühlslage erfragen, worauf der Bodey – schon weit weniger überraschend – keine Lust hat und 'Rumgeheule' verweigert. Auch ohne Gürtel sei er weiterhin die Nr. 1! 

(Non-Title) Singles Match
Axel Tischer vs. Peter Tihanyi 

Mit seinem Match gegen Fast Time Moodo in Dresden hat sich Peter Tihanyi tief ins Herz aller Zuschauer gewrestlet. Die Belohnung folgt auf dem Fuße: In einem Non-Title Match darf der junge Ungar heute gegen den neuen wXw Unified World Wrestling zeigen, ob und wie er mit der Speerspitze der wXw mithält. Zunächst ziemlich gut! Im direkten Vergleich zur Schlacht von Dresden ist die Intensität des Axeman etwas dosierter; er scheint, als wolle auch er dem aussichtsreichen Talent näher auf den Zahn fühlen. Dafür ist er bereit, einzustecken: Tihanyi weiß sich beim klassischen Abtasten zu behaupten, kann seinen Geschwindigkeitsvorteil mitunter geschickt einsetzen und zwingt den Champion, mit schweren European Uppercuts sein Standing zu unterstreichen.

Freche Pinversuche, eine selbstbewusste Ohrfeige und zackige Kontermanöver halten Tihanyi trotz zunehmend beherzter Axeman-Offensive im Spiel; mit schönen Dropkicks und seiner Standing Moonsault bietet er Leipzig außerdem etwas fürs Auge. Krönung ist ein Somersault von der Stage auf den Champion – eine spektakuläre Attacke, die wie schon gegen Fast Time Moodo jedoch den Anfang vom Ende darstellt: Als Tihanyi Tischer zurück in den Ring wuchtet und seinen vermeintlichen Vorteil dort ausspielen will, ist der Axeman blitzschnell wieder auf den Beinen, dropkickt Tihanyi und bezwingt ihn mit der Ligerbomb.

Sieger: Axel Tischer (via Pinfall nach 13:36 Minuten)

Sportliche Gesten zwischen den gleichermaßen gefeierten Kontrahenten. Die Leipziger Laune geht erst wieder abwärts, als sich Norman Harras auf den Weg zum Ring macht. Immerhin gibt’s im Ring „Du hast die Haare schön“-Chants! Wie denkt Anil Marik darüber?

Singles Match 
Gulyas Junior vs. Norman Harras

Außerdem im Seilgeviert: Gulyas Junior, seines Zeichens ungarischer Dorfbulle und auf dieser Tour kampfeslustiger denn je. Schnell muss Harras feststellen, dass er mit einigen seiner einschüchternden Methoden – harte Headlocks, Griffe in die Haare – auf einen ebenbürtigen Gegner stößt. Einen, der entsprechende Maßnahmen nicht nur wegsteckt, sondern mit größter Freude erwidert! Beide Catcher stecken einige laut klatschende Treffer ein und egalisieren sich durch Größen- bzw. Gewichtvorteil auf abwechslungsreiche Art und Weise. Von einem Michinoku Driver geschwächt verliert Norman Harras im entscheidenden Moment die Balance auf dem obersten Seil, wird von Gulyas in den Ring getosst, per Cannonball geplättet und mit einer Clothesline umgenietet. Und der Pin geht tatsächlich durch; es liegt ein Hauch von Upset in der Luft!

Sieger: Gulyas Junior (via Pinfall nach 08:43 Minuten)  

Wie ein tapferer Kriegsreporter ist Dan Mallmann einmal mehr sofort am Epizentrum der schlechten Stimmung und befragt Norman Harras noch am Ring nach seiner durchwachsenen Tourbilanz. Der International Superstar beklagt einen Mangel an Fairness ihm gegenüber, angefangen beim Management. Die Fans wüssten doch gar nicht, wie es ist, vier Tage am Stück zu arbeiten! Wütend kündigt Harras an, dass sich bald gehörig etwas ändern wird...

Rückblick auf den Gewinn der wXw Shotgun Championship durch Michael Knight und seine geglückte Verteidigung gegen Dennis Dullnig. Heutiger Kontrahent ist ein bereits in Dresden gefeierter Gast dieser Tour, Laurance Roman!

wXw Shotgun Championship
Michael Knight (c) vs. Laurance Roman

Sportsmanship par excellence: Während Michael Knight als neuer Champion umso entschlossener catcht, ist Laurance Roman sichtlich on Fire und gibt dem Verteidiger mit aller Härte zu verstehen, dass er seine seltene Chance nutzen möchte. Gleichzeitig leiten die beiden Gegner ihren verbissenen Kampf jedoch mit einem Handshake ein und finden zwischendurch Zeit für einen Fistbump obendrauf, nachdem Michael Knight freies Geleit durch die Ringseile gewährt. Keine Minute später springt ihm Roman per Shotgun Dropkick ins Gesicht. Fairness und Härte schließen sich nicht zwingend gegenseitig aus! Mit einem Northern Light Suplex bleibt Roman der Three Count verwehrt, der aussichtsreiche Fisherman's Buster scheitert dann allerdings im Ansatz und führt dazu, dass Michael Knight Sliced Bread 2.0 auftischen kann.

Sieger und weiterhin wXw Shotgun Champion: Michael Knight (via Pinfall nach 08:14 Minuten)

Trailer für wXw 16 Carat Gold 2022 vom 04. bis 06. März in der Turbinenhalle Oberhausen!

Singles Match
Anil Marik vs. Maggot

Maggot wird „nur“ von Vincent Heisenberg zum Ring begleitet, Anil Marik baut auf Backup durch Coach Robert Dreissker. Für beide wird es ein Kurzauftritt: Nachdem es beinahe sofort zur Massenprügelei kommt, werden die jeweiligen Unterstützer des Ringbereichs verwiesen. Anil lässt sich weder davon noch von Maggots Trashtalk verunsichern und bestimmt das schnell geführte Match, bis ein einziger Eye Poke die Wende ermöglicht. Einem Spear bleibt die Entscheidung versagt, ehe Maggot Marik gegenüber wortwörtlich rotzfrech auftritt und die Wut des Osnabrückers weckt. Als beide draußen brawlen, entscheidet sich Maggot bewusst für den...

Double Count-Out nach 06:53 Minuten

… und wird an den Ringpfosten geschmettert, während Heisenberg und Coach Dreissker ihr Comeback geben und sich im Ring einen Schlagabtausch liefern. Dreissker verpasst Heisenberg einen Fallaway Slam (ja, wirklich), der steht direkt wieder auf, wuchtet den Coach mit einem absurd hohen Powerslam auf die Matte – hat hier jemand die Schwerkraft abgestellt? Die wilde Prügelei verlagert sich in die Katakomben des Hellraiser, wo sich die Duos mit allem bekriegen, was sie in die Finger kriegen. Verzweifelte Versuche, die Streithähne zu trennen, sind zum Scheitern verurteilt. Letztlich führt die Wämmserei bis vor die Halle selbst, wo Robert Dreissker ein riesiges Rohr auf dem Rücken von Heisenberg niedergehen lässt und ihn samt Maggot aussperrt. Hausverbot!  

wXw Women's Championship
Iva Kolasky vs. Baby Allison

Was wiederum dazu führt, dass Baby Allison auf sich allein gestellt zum Ring kommt. Nichtsdestotrotz ist sie kaum um Hinterhältigkeit verlegen: So ist ihr angebotener Handshake natürlich faker als Merchandise vom Weihnachtsmarkt, während sie Iva Kolasky anschließend durch ein Katz-und-Maus-Spiel aus dem Konzept bringen will. Relativ erfolgreich – als sie sich der neuen Titelträgerin erst einmal stellt, kann sie ihr mittels ihrer gnadenlosen Härte durchaus stark zusetzen. Mehrere gescheiterte Pinversuche dünnen Allisons Nervenkostüm allerdings so weit aus, dass sie ein einzelner High Kick an den Kopf für die titelsichernde Moonsault ihrer ungarischen Gegnerin vorbereitet!

Siegerin: Iva Kolasky (via Pinfall nach 06:12 Minuten)

Fast Time Moodo ist gelinde gesagt voller Vorfreude, was sein Debüt vor heimischem Publikum angeht. Sahnehäubchen ist für ihn, dass er heute nach 15 Monaten wieder mit Stephanie Maze teamen wird – an deren Seite er die wXw World Tag Team Championship  nie verloren hat. Umso angemessener, sich heute gegen die amtierenden Titelträger, die Arrows of Hungary, zu versuchen!

Singles Match
Marius Al-Ani vs. Johnny Rancid

Immer schön, einen Job zu bekommen. Aber am Abend nach dem Titelverlust auf Marius Al-Ani treffen? Undankbar. Bei seinem zweiten Match im Rahmen dieser Tour lässt sich Johnny Rancid die Laune trotzdem nicht trüben und versucht, Al-Ani mit MMA-inspiriertem Striking zu beeindrucken. Der nun titellose Bodey bestimmt das Geschehen über weite Strecken und scheint durch Nadelstiche von Rancid – etwa durch eine Serie harter Kniestöße – nur noch motivierter, seinen Gegner endlich abzuhandeln. Beeindruckenderweise kann sich Johnny Rancid mit großem Durchhaltevermögen aus dem Ankle Lock retten, der Superman Punch beweist anschließend aber, dass auch Al-Ani Knockout-Qualität mitbringt.  

Sieger: Marius Al-Ani (via Pinfall nach 07:23 Minuten)

Nach dem Match erklärt sich Marius Al-Ani und wiederholt, dass er auch ohne Titel weiterhin die Nr. 1 ist. Warum? Weil er als einziger die dafür notwendige Disziplin und Einstellung mitbringt, was jeder sehen könne, der sich auch nur ein bisschen mit Wrestling auskennt. Dem Axeman hat er derweil nichts zu sagen. Er hat gestern gegen seinen stärksten Gegner überhaupt verloren – ihn selbst, denn nur die Nr. 1 kann die Nr. 1 besiegen.  

(Non-Title) Tag Team Match
Arrows of Hungary (Icarus und Dover) vs. Fast Time Moodo & Stephanie Maze

Unter dem Jubel Leipzigs werden Fast Time Moodo und Stephanie Maze endlich als Tag Team wiedervereint; Familie und Freunde dürfen bezeugen, wie der Heimatheld mit Chants gefeiert wird. Rückwind mit Wirkung, wie Icarus' Schenkel schmerzhaft zu spüren bekommen. Erst Moodo, dann Maze: Der leichtere der beiden Ungarn sammelt ordentlich blaue Flecken und wechselt Dover ein, der die wehrhafte Stephanie Maze ihrerseits zum Tag motiviert. Aber nicht, bevor sie ihm einen krachenden DDT verpasst! Moodo hingegen gerät in die verhasste Tag-Team-Isolation in der Arrows-Ecke und entkommt ihr erst durch einen Springboard Wheel Kick, der Maze wiederum die Chance zur großzügigen Verteilung von Tritten gibt. 

Spätestens, als sie von Dover auf die Knie von Icarus geslamt wird, dürfte ihr ein Unterschied zur Women's Division jedoch bitter bewusst werden. Die Ungarn lassen längst jeden (anfangs noch erkennbaren) Intergender-Skrupel vermissen und decken Stephanie Maze mit Slams, Suplessen und sogar einer Neckbreaker / Powerbomb-Melange ein. Aber ohne erfolgreiches Cover! Entgegen aller Bemühungen der Arrows gelingt Maze der rettende Wechsel – und Moodo hat in der Zwischenzeit offenbar sämtlichen Zuspruch des heimischen Publikums in physische Energie verwandelt, denn nach seiner Einwechslung ist er nicht zu bremsen: Der Butterfly Suplex richtet beide wXw World Tag Team Champions in der Ringecke an, wo sie dem Van Terminator ausgeliefert sind.

Speziell Maze und Icarus teilen erbitterte Momente und schenken sich nichts, doch am Ende ist es tatsächlich das Team aus Lokalheld und Rückkehrerin, das im entscheidenden Moment die richtigen Aktionen parat hat: Mit ein wenig Schwung aus dem Seil gelingt Stephanie Maze allen Ernstes ein German Suplex gegen Dover, der daraufhin Moodos Black Belt Kick kassiert! 

Sieger: Fast Time Moodo & Stephanie Maze (via Pinfall nach 17:38 Minuten)

Die geschlagenen, aber nach wie vor goldbehangenen Champions erweisen sich als faire Verlierer und recken die Arme ihrer heutigen Gegner in die Luft, ehe Moodo das Wort ergreift. In der Stadt zu catchen, in der er geboren, aufgewachsen und nach wie vor wohnhaft ist, bedeutet ihm die Welt. Außerdem erinnert er daran, wen sie soeben besiegt haben und wozu sie das schon bald berechtigen dürfte: Moodo und Maze wollen einen Kampf um die Titel, die sie nie verloren haben!

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